Was ist motte (burg)?
Motte (Burg)
Eine Motte (auch Turmhügelburg, Hügelburg oder Erdwerkburg genannt) ist eine frühe Form einer Befestigungsanlage des Mittelalters. Sie besteht im Wesentlichen aus einem künstlich aufgeschütteten Erdhügel, dem sogenannten Motte, auf dem ein Turm oder eine andere befestigte Struktur errichtet wurde. Oftmals war der Motte ein befestigter Vorhof, die Vorburg, vorgelagert.
Hauptmerkmale und Funktion:
- Erdhügel (Motte): Das charakteristischste Merkmal. Diente der Erhöhung der Verteidigungsposition und der besseren Übersicht über das Umland. Die Bauweise des Hügels kann variieren, von natürlich geformten Hügeln bis hin zu aufgeschütteten Erdhügeln.
- Turm oder Gebäude auf der Motte: Auf dem Hügel befand sich typischerweise ein Turm aus Holz oder Stein. Dieser diente als Wohnort des Burgherrn und seiner Familie sowie als Verteidigungsanlage. Frühe Burgen hatten meist Holztürme, spätere Konstruktionen wurden mit Steintürmen verstärkt.
- Befestigte Vorburg: Ein befestigter Bereich vor dem Motte, der Wirtschaftsgebäude, Ställe und andere wichtige Einrichtungen beherbergte. Diente dem Schutz von Personal, Gütern und Tieren.
- Gräben und Palisaden: Um den Motte und die Vorburg wurden Gräben angelegt, die oft mit Wasser gefüllt waren, und Palisaden errichtet, um den Zugang zu erschweren und die Verteidigung zu verstärken.
Bedeutung und Verbreitung:
- Frühe Burgenform: Motten waren vor allem im 10. bis 12. Jahrhundert verbreitet, vor allem in Nordwesteuropa, insbesondere in Frankreich, England, Deutschland und den Niederlanden.
- Symbol der Herrschaft: Der Bau einer Motte demonstrierte die Macht und den Anspruch des Burgherrn auf das umliegende Land.
- Vorläufer größerer Burgen: Viele Motten wurden später zu größeren Burgen ausgebaut oder durch Steinburgen ersetzt.
Beispiele:
- Zahlreiche Beispiele in ganz Europa, insbesondere in den oben genannten Regionen. Viele sind heute noch als archäologische Stätten sichtbar.
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